„Regionaler Aufbruch muss für die Menschen in der Region spürbar werden“. IG Metall begrüßt IHK-Gutachten als Grundlage für einen regionalen Dialog

25.09.2008 | "Wer in der Region für stärkere Zusammenarbeit eintritt, hat die IG Metall auf seiner Seite", hebt die IG Metall in SüdOstNiedersachsen in einer Erklärung der Bevollmächtigten der IG Metall Braunschweig (Detlef Kunkel), Salzgitter-Peine (Wolfgang Räschke) und Wolfsburg (Frank Patta) anlässlich der Veröffentlichung der IHK-Studie zur Großregion hervor. Die IG Metall in SüdOstNiedersachsen spricht für rund 130.000 Mitglieder.

Wolfgang Räschke

Frank Patta

Detlef Kunkel

"Die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region müssen bei der zukünftigen Gestaltung berücksichtigt werden. Diesen Dialog wollen Betriebsräte und Gewerkschaften mit gestalten", heißt es in der Erklärung weiter.

 

Die IG Metall unterstützt die Empfehlung der Gutachter der IHK, in kleinen Schritten die Grundlage für größere Veränderungen zu legen und im ersten Schritt den Zweckverband Großraum Braunschweig als Forum für eine stärkere Zusammenarbeit zu nutzen. Dabei müssen aus Sicht der IG Metall die Kompetenzen in Fragen der Strukturförderung und Wirtschaftsentwicklung von der Projekt Region Braunschweig GmbH und der Wolfsburg AG entsprechend genutzt und weiterentwickelt werden.

 

Aus Sicht der IG Metall kann die Zukunft der Region nur gestaltet werden, wenn die industriellen Zentren Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter gemeinsam mit den Kommunen und Landkreisen SüdOstNiedersachsens Impulse für zukunftsfähige Arbeitslätze und eine hochwertige soziale Infrastruktur setzen. "Zusätzlichen Nutzen hat die Großregion nur dann, wenn sie mit klaren inhaltlichen Zielen verbunden wird. Bevor über ein neues Dach diskutiert wird, muss Einigkeit über konkrete Inhalte und Projekte hergestellt werden, die in einer Großregion besser zu realisieren sind als auf kommunaler Ebene", so die IG Metall in ihrer Stellungnahme.

 

"Wir wollen einen Prozess der die Menschen mitnimmt. Es soll nicht übereinander sondern miteinander gesprochen werden. Deswegen schlagen wir einen regionalen Dialog mit allen Akteuren zur künftigen Regionsentwicklung vor. Dabei kann es nicht nur um Strukturen gehen. Wir müssen Antworten auf den wirtschaftlichen, sozialen und demografischen Wandel in unserer Region finden", betont Wolfgang Räschke, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine.

 

"Ja. Wir wollen eine handlungsfähige, demokratische und soziale Region. Der erste Schritt ist dabei jedoch nicht ein neues Regionsparlament. Für die Bürgerinnen und Bürger muss der Nutzen regionaler Zusammenarbeit konkret erlebbar sein!" formuliert Frank Patta, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, die regionale Position der IG Metall.

 

"Konkrete Kooperationsprojekte wie das Zentrum für Fahrzeugtechnik oder die Initiative zur Stadt der Wissenschaft zeigen, dass gemeinsames Handeln, alle Beteiligten voranbringt und die Strahlkraft der Region erhöht. Dafür brauchen wir neue Beispiele. Eine Aufwertung des Zweckverbandes mit neuen Kompetenzen ist ein Schritt in die richtige Richtung", hebt Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig hervor. Kunkel weiter: "Ob wir wollen oder nicht, in unserer Region sind Wirtschafts- und Lebensräume so eng miteinander verschränkt, dass das Handeln von ein oder zwei einzelnen Kommunen keine Lösung für die sich wandelnden Lebens- und Arbeitswelten in der Region bringt."

 

Die IG Metall steht in einer langen Tradition regionalen Engagements für Arbeitsplätze und Lebensqualität in der Region SüdOstNiedersachsen. Ausgehend von Krisenszenarien für die Stahl- und Automobilindustrie in den achtziger Jahren, initiierte die IG Metall aus Sorge um die Zukunftsfähigkeit der Arbeitsplätze regionale Konferenzen. "Uns war klar, dass nur wenn alle an einem Strang ziehen, auch Erfolge zu erzielen sind", begründet Räschke, warum die IG Metall von Anfang an alle Akteure aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zur gemeinsamen Gestaltung der Region eingeladen hat.

 

"Deswegen haben wir die Regionale Entwicklungsagentur SüdOstNiedersachsen initiiert und 2005 mit Politik und Wirtschaft den Grundstein für die Projekt Region Braunschweig GmbH gelegt", betont Patta, die Notwendigkeit, einem regionalen Gedanken auch konkrete Formen zu geben.

 

Die IG Metall Verwaltungsstellen Braunschweig, Salzgitter-Peine und Wolfsburg arbeiten seit den achtziger Jahren in Fragen der Wirtschafts- und Strukturpolitik in der IG Metall Kooperation SüdOstNiedersachsen zusammen, um gemeinsam Arbeit und Lebensqualität in der Region zu sichern.