Innovatives Regionsmanagement für Arbeit und Lebensqualität

07.03.2002 | Bevollmächtigte der IG Metall aus Braunschweig, Peine, Salzgitterund Wolfsburg fordern ausgewogene Entwicklung für die Region.

Nicht der Name für die Region solle im Vordergrund der Debatte zur regionalen Strukturpolitikstehen, sondern die Diskussion um Arbeit und Lebensqualität in Südostniedersachsen.

 

Dies stand im Mittelpunkt der ganztägigen Beratungen der IG Metall Bevollmächtigten aus Braunschweig, Peine, Salzgitter und Wolfsburg am 6. März im Königshof bei Königslutter. Sievertreten die rund 130.000 Mitglieder ihrer Gewerkschaft.

 

Mit ihrer Forderung nach ?innovativem Regionsmanagement für Arbeit und Lebensqualität?will die IG Metall ?sehr bald? mit den politischen Spitzen aus Braunschweig, Salzgitter undWolfsburg sowie den Landräten ins Gespräch kommen. ?Die Diskussion um den Namen fürdie Region ist für die Menschen, die hier leben reichlich abstrakt. Es geht darum, einen zukunftssicheren Job zu haben und ihn auch ohne stundenlange Fahrt erreichen zu können. Oder darum, mit der Familie kostengünstig nach Wolfsburg ins Badeland zu kommen.

 

So wird die Region erlebbar und die hier lebenden und arbeitenden Menschen werden begin-nen, sich mit ihr zu identifizieren?, stellt Wolfgang Schulz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall inWolfsburg, heraus. Um das Bild von der Region der Zukunft zu konkretiseren und damitvorstellbarer zu machen, will sich die IG Metall in den Diskussionsprozess STADT+UM+LAND2030 des Zweckverbandes Großraum Braunschweig einbringen.

 

Die IG Metall setzt sich in der regionalen Kooperation dafür ein, die Stärken der einzelnen Städte und Landkreise zu bündeln und damit Innovationspotenziale freizusetzen. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass es zu einer ausgewogenen Entwicklung komme. Städte und Landkreise müssten davon gleichermaßen profitieren. Dabei solle das Wolfsburger Modell zurBewältigung des Strukturwandels Vorbild sein.

 

Entscheidend dabei sei, dass in der Region ausreichend und auf hohem Niveau ausgebildetwerde. Nur so könnten im Strukturwandel dauerhaft Arbeitsplätze und Lebensqualität gesi-chert werden. Kritisch beleuchtet wurde die Förderpolitik des Landes, bei der häufig undifferenziert von ?Altindustrien? gesprochen werde, welche die Region Braunschweig prägen würden. ?Wer so redet hat nicht registriert, dass sich im Bereich der Stahl- und Autoproduktion und der Metallverarbeitung der Produktionsprozess komplett gewandelt hat und hochspezifischeinnovative Technologien eingesetzt werden. Um Mobilitäts- und Umweltherausforderungender Zukunft anzugehen, ist der industrielle Kern unverzichtbarer Dreh- und Angelpunkt einertragfähigen Entwicklung?, stellen die Bevollmächtigten in ihrer Erklärung fest.

 

Den Strukturwandel zu steuern und dabei vorhandene Kompetenz- und Ideenträger zusammen zu bringen, sei auch maßgeblich Aufgabe der Kommunen. Diese würden jedoch durch diederzeitige Einnahmesituation ihrer notwendigen Steuerungsfähigkeit beraubt. Aus diesem Grundefordern die Bevollmächtigten eine ?durchgreifende und schnelle? Gemeindefinanzreform, da-mit die Kommunen nicht von den stark schwankenden Gewerbesteuern allein abhängig seienund wieder eigenständig handlungsfähig würden. Durch Finanzreform und Schaffung vonArbeitsplätzen könne der sehr ungleichen Haushaltssituation der Kommunen in der Regionentgegen gewirkt und damit das Zusammenwachsen Südostniedersachsens gefördert werden.