IG Metall und Betriebsrat verhindern Ausgliederung des Logistikbereichs von MAN Truck and Bus

04.04.2012 | Salzgitter - IG Metall und Betriebsrat haben erfolgreich die Ausgliederung des Logistikbereichs von MAN Truck and Bus verhindert. Die ursprünglichen Planungen von MAN wurden durchkreuzt, zumal sie rechtswidrig waren, da MAN den bestehenden Standort- und Beschäftigungssicherungstarifvertrag gebrochen hatte.

 Die rund 120 Beschäftigten der Logistik GmbH erhalten zum 1. Juli 2012 einen Arbeitsvertrag bei MAN Truck and Bus in Salzgitter. Die bestehende Logistik GmbH wird zum 1. Januar 2013 aufgelöst. Damit konnte der seit 2010 bestehende Konflikt erfolgreich beendet werden.

 

Die IG Metall-Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt konnte für den Bereich der Feinverteilungslogistik, die bisher von einer Fremdfirma abgewickelt wurde, einen Ergänzungstarifvertrag abschließen. Die tarifvertraglichen Bedingungen sind wesentlich besser als in der Logistikbranche üblich. So beträgt die wöchentliche Arbeitszeit 37,5 Stunden, anstatt der in der Branche üblichen 40-Stunden-Woche. Ein Magaziner in diesem Bereich erhält rund 13 Euro in der Stunde.

 

"Wir sind erleichtert, dass der Streit um die MAN-Ersatzteillogistik endlich beigelegt ist. Dabei konnten wir unsere Ziele durchsetzen: Die Logistik GmbH wird 'rückabgewickelt', die Beschäftigten gehören wieder zum MAN-Werk. Die Gefahr weiterer Auslagerungen von Logistiktätigkeiten oder Vormontagen ist nachhaltig gebannt. Der Ersatzteilaktivitäten sind damit nachhaltig gestärkt und zukunftssicher aufgestellt", so Hilmar Pawel, Betriebsratsvorsitzender im MAN-Werk Salzgitter.

 

"Für die IG Metall war es wichtig, die Tarifbindung wieder herzustellen. Gleichzeitig haben wir gezeigt, dass auch im Logistikbereich der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie gute Lösungen bietet", so Horst Ludewig von der IG Metall Salzgitter-Peine.
 
Hintergrund: IG Metall und Betriebsrat hatten 2010 rechtliche Schritte eingeleitet um zu verhindern, dass MAN die Ersatzteillogistik des Werkes Salzgitter (PP-S), die als Ersatz für den nach Polen verlagerten Busbau zugesagt war, ausgliedert. Ziel des Unternehmens war es, die Funktionen des PP-S-Bereichs auf die gegründete MAN Logistik GmbH zu übertragen. Das hätte bedeutet, dass die Beschäftigten zu Dumpinglöhnen außerhalb des Metall-Tarifvertrages hätten arbeiten müssen. IG Metall und Betriebsrat konnten verhindern, dass die Beschäftigten der MAN-Ersatzteillogistik in ein Arbeitsverhältnis bei der MAN Logistik GmbH gedrängt wurden. Die Vertrags- und Rechtswidrigkeit wurde vom Arbeitsgericht bestätigt.
 
(Presseinformation 27/2012 des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)