Einigung bei Meyer zur Sicherung des Standortes in Salzgitter-Bad

02.11.2009 | Geschäftsführung und Betriebsrat einigen sich nach langen Verhandlungen auf ein Maßnahmenpaket zur Sicherung des Standortes in Salzgitter-Bad.

Die Beschäftigten der Hans H. Meyer GmbH wurden in einer gemeinsamen Informationsveranstaltung von Geschäftsführung und Betriebsrat über die geplanten Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens informiert. Entgegen der ursprünglich geplanten 65 werden jetzt noch 45 Arbeitsplätze abgebaut. Grundlage für den Abbau der Arbeitsplätze sind die Restrukturierungen innerhalb des Konzerns, da durch den konzernweiten Umbau bisherige Tätigkeiten wegfallen. Alle ausscheidenden Beschäftigten erhalten über den Sozialplan eine Abfindung von bis zu 60.000 Euro, sowie das Angebot in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Beschäftigte die Aufgrund der Restrukturierung betriebsintern versetzt werden, erhalten eine Entgeltabsicherung, falls die neue Tätigkeit geringer entlohnt wird.

Die Transfergesellschaft steht allen Beschäftigten offen, die betriebsbedingt gekündigt werden. und soll diese mit Qualifizierungsangeboten befähigen, Arbeit in anderen Betrieben oder Branchen zu finden.

„Die Konzernspitze in Italien hat die Restrukturierung beschlossen und die Umsetzung in einer der wirtschaftlich schwersten Zeiten vorangetrieben. In wirtschaftlich besseren Zeiten hätten wir nicht über so viele Kündigungen sprechen müssen, aber diese Entscheidung hatte der Betriebsrat nicht zu treffen.“ Kommentiert Volker Hahn, Betriebsrat-Vorsitzender den Abschluss. Hahn zur Option Transfergesellschaft: „Wir erhoffen uns durch die Transfergesellschaft möglichst viele Beschäftigte direkt wieder in qualifizierte Jobs vermitteln zu können.“

Für die verbleibenden Mitarbeiter werden Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage weitere Schritte der Arbeitszeitverkürzung angewendet. Wenn die maximale Dauer der Kurzarbeit erreicht ist, wird der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung angewendet. Ab Februar 2011 müssen dann Betriebsrat und Geschäftsführung kontinuierlich die Arbeitszeitverkürzung in einem Korridor von 29 bis 35 Stunden pro Woche festlegen. Damit wird die vorhandene Arbeit auf mehrere Schultern verteilt und je nach Tempo der wirtschaftlichen Erholung wieder bis auf die 35 Stundenwoche zurückgeführt.

„Dieses Gesamtpaket wird den Betrieb für die nächsten Jahre in eine gute Ausgangsposition bringen“ sagte Carsten Bremer von der IG Metall. Bremer weiter „ Die arbeitszeitpolitischen Regelungen für die nächsten Jahre sind das Eine, auf der anderen Seite müssen jetzt mit der Restrukturierung der Produktlinien auch die Arbeitsprozesse vernünftig aufgebaut werden, damit die Firma Meyer auch in Zukunft ihren Platz in Salzgitter Bad behält.“