Konrad stoppen - jetzt erst recht! Eine Region steht auf. Tausende Konrad-Gegner protestieren friedlich in Salzgitter

15.10.2007 | Anlässlich der Ankündigung, den Umbau von Schacht Konrad zum atomaren Endlager zu beginnen, reagierte das Bündnis Salzgitter gegen Konrad mit einer groß angelegte Protestaktion am 13. Oktober 2007, unter der Schirmherrschaft von Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter.

5 vor 12 begann der Demonstrationszug am Festplatz Neißestrasse in Salzgitter. Bereits hier waren 1500 Bürgerinnen und Bürger dabei, um ihre Ablehnung gegen ein Atommüllendlager zu zeigen. Nach der Zwischenkundgebung am Bundesamt für Strahlenschutz ging es weiter zum Rathausvorplatz. Während der Demonstration reihten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in den Protestzug ein, so dass die Kundgebung auf dem Rathausvorplatz mit 2000 Menschen begann.

 

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Bei Ankunft auf dem Rathausplatz in Salzgitter Lebenstedt, gegen 13:30 Uhr, wurde der Demonstrationszug von der Band Rest.Risiko musikalisch empfangen. Ein buntes Programm mit Redebeiträgen und Bandauftritten zog über den Tag verteilt über 5000 Menschen aus unserer Region zum Widerstand gegen Schacht Konrad auf den Rathausvorplatz. Wolfgang Räschke (1. Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter) wies auf die Verantwortung der Gewerkschaft hin: "Die IG Metall steht für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten, dass schließt Arbeit und Leben auf einem Atommüllendlager aus."

 

Die technischen Problematiken rund um den Schacht Konrad waren das Thema von Prof. Dr. Rolf Bertram (Uni Göttingen): "Der positive Planfeststellungsbeschluss fußt auf Strahlenschutzvorstellungen von vor 20 Jahren. Im Interesse gegenwärtiger und künftiger Generationen wäre die Pflicht der Bundesregierung, ein neues Prüfungsverfahren anzuberaumen."

 

Neben verschiedenen Rednern des Bündnisses gegen Schacht Konrad kam auch die Jugend zu Wort. Stefanie Kronemann (IG Metall Jugend) zeichnete eine düstere Prognose für die Jugendlichen in Salzgitter: "Wer möchte denn noch in Salzgitter Wurzeln schlagen, eine Ausbildung beginnen, hier arbeiten und eine Familie gründen, wenn man dies auf der Sprengkraft von 175 Atombomben tun müsste? Niemand würde dies freiwillig tun. Wenn wir die Stadt nicht zu einer Geisterstadt werden lassen wollen, müssen wir jetzt handeln!"

 

Den musikalischen Abschluss der Kundgebung bildete die Band "OOMPH!" mit einem 90-minütigen  Konzertprogramm.

 

Gegen 20 Uhr endete die friedliche Protestkundgebung. "Dieser Tag setzt ein deutliches Zeichen gegen das geplante Atommüllendlager in Salzgitter. Wir hoffen die Politik hat dieses deutliche Zeichen aus Salzgitter verstanden und beginnt mit dem Umdenken. Wir brauchen eine bundesweite Suche nach der bestmöglichen Lagerung des vorhandenen Atommülls, nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht das erstbeste Erdloch", so Carsten Bremer ( IG Metall Salzgitter) am Ende der Veranstaltung.

 

(Pressemitteilung der IG Metall Salzgitter)