Zweiter Warnstreik legt Salzgitter AG komplett lahm

16.02.2008 | Alle Anlagen standen still, als sich die Metallerinnen und Metaller zu der Kundgebung der IG Metall am Tor 6 der SZAG, versammelten. Das Tor 6 der SZAG ist der zentrale Ein- und Ausgang des Schwerlastverkehres zum Werksgelände. Lange LKW-Schlangen rund um das Werksgelände brachten enorme Verkehrsbehinderungen mit sich. Vor über 2000 Teilnehmern sprachen Hans Jürgen Urban (IG Metall Vorstandsmitglied), Matthias Wilhelm, (IG Metall Salzgitter und Hasan Cakir (Betriebsratsvorsitzender der Salzgitter Flachstahl GmbH).

?Die Arbeitgeber hatten uns zu der dritten Verhandlung ein faires Angebot angekündigt. Was dann auf den Tisch kam war kein faires Angebot, das war ein Witz,? so Hans Jürgen Urban auf der Kundgebung. Urban weiter: ?Die Forderung der Beschäftigten ist mehr als berechtigt. Die Stahlunternehmen machen Milliardengewinne und die Beschäftigten sollen billig abgespeist werden, das wird es mit uns nicht geben!?.

 

?Wir haben mit 1500 Kolleginnen und Kollegen gerechnet, jetzt sind wir über 2000 auf dem Platz. Dies ist ein riesiger Erfolg und unterstreicht unsere Forderung mehr als deutlich?, dankte Hasan Cakir den Teilnehmern der Kundgebung.

 

Matthias Wilhelm mahnte die Stahlarbeitgeber: ?Heute haben wir eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir einen empfindlichen Punkt der SZAG lahmlegen können. Wenn der Arbeitgeberverband nicht zur Besinnung kommt, können wir auch alle Werkstore zumachen?.

 

Aufgerufen waren die Beschäftigten der SZ-Flachstahl, VPS, SZ-Großrohre, Ilsenburger Grobblech, GESIS, SZ Mannesmann Forschung und SZAG sowie die in den Betrieben eingesetzten Leiharbeitsbeschäftigten.

 

Die Beschäftigten der SZST, SZBE, SZEP und der DEUMU unterstützen die Warnstreikenden.

 

Weitere Unterstützung kam auch aus anderen Betrieben Salzgitters, darunter VW, SMAG, MAN, Neoman und Bosch.

 

Die IG Metall fordert ab 1. Februar acht Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung. Außerdem soll die Arbeitszeit für Ältere verkürzt und ein neues Entgeltsystem eingeführt werden, dass für Arbeiter und Angestellte gleichermaßen gilt.

 

Das Angebot der Arbeitgeber in der dritten Verhandlung waren 3,5 Prozent für Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung mit einer Laufzeit von 16 Monaten.>

 

Der nächste Warnstreik bei der SZAG wird bei der Peiner Träger GmbH, in Peine stattfinden.