Tarifergebnis für Volkswagen-Beschäftigte erzielt

29.09.2009 | - Mehr Geld: 4,2 Prozent plus 710 Euro Einmalzahlung und Leistungszulage - Fortführung der Altersteilzeit - Absicherung von Ausbildung und Übernahme Hannover. 28.09.2009 - In der vierten Tarifverhandlung für die rund 95.000 Volkswagen-Beschäftigten konnte ein Ergebnis erzielt werden. Hartmut Meine, IG Metall-Verhandlungsführer, bewertete den Abschluss als guten Kompromiss.

Hartmut Meine

"Das Tarifpaket ist geschnürt: Alle Beschäftigten bekommen mehr Geld plus Leistungszulage, Ältere haben die Möglichkeit vorzeitig aus dem Berufsleben auszuscheiden und Auszubildende werden grundsätzlich unbefristet bei der Volkswagen AG übernommen. Kurz, wir haben unser Ziel erreicht. Ohne den hohen Organisationsgrad bei Volkswagen wäre das nicht möglich gewesen", sagte Meine am heutigen Montag in Hannover.
 
Die Volkswagen-Beschäftigten erhalten 4,2 Prozent mehr Geld ab Januar 2010 und Einmalzahlungen von insgesamt 710 Euro. Davon werden 510 Euro im Oktober 2009 ausgezahlt und 200 Euro im Februar 2010. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate. Der Kompromiss beinhaltet, dass es zusätzlich eine individuell variable Leistungszulage von durchschnittlich 100 Euro ab 2011 geben wird. Die Differenzierungskriterien und Schwankungsbreite werden bis Mitte 2010 mit dem Betriebsrat erarbeitet und in einer Betriebsvereinbarung geregelt.
 
Die Altersteilzeit wird auf der Grundlage der bisherigen Bedingungen fortgeführt. Davon profitieren die Jahrgänge ab 1955 bis 1960. Der vom Unternehmen eingeforderte Beitrag der Beschäftigten konnte abgewehrt werden.
 
Für die nächsten zwei Jahre garantiert Volkswagen die Schaffung von jährlich 1.250 Ausbildungsplätzen und grundsätzlich die Übernahme der Ausgebildeten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bei der Volkswagen AG. Die Übernahme erfolgt in Zukunft nach Leistungskriterien. Auszubildende, die diese nicht erfüllen, werden zunächst für zwei Jahre bei der Volkswagen AG übernommen und haben die Chance sich im Praxiseinsatz zu bewähren. Die Regelung ersetzt die starre Quotierung der alten Übernahmeregelung. Bisher erhielten 85 Prozent der Ausgebildeten bei der Volkswagen AG und 15 Prozent bei Töchtern von Volkswagen einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
 

(Presseinformation des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Nr. 56/2009)