Solidaritätserklärung der IG Metall SüdOstNiedersachsen zum Bildungsstreik 2010

07.06.2010 | Die IG Metall in SüdOstNiedersachsen unterstützt den Bildungsstreik 2010 und ruft alle Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierenden dazu auf, sich an den lokalen Aktionen am 9. Juni 2010 sowie an der landesweiten Demonstration in Hannover am 12. Juni 2010 zu beteiligen. Mit einer gemeinsamen Position mischen sich Detlef Kunkel (IG Metall Braunschweig), Wolfgang Räschke (IG Metall Salzgitter-Peine) und Frank Patta (IG Metall Wolfsburg) in die bildungspolitische Diskussion ein.

- Chancengleichheit schaffen und Zugangshürden im gesamten Bildungssystem abbauen

 
- Studiengebühren abschaffen und Korrektur des Bologna-Prozesses
Kein Turbo-Abi nach zwölf Jahren und genügend Lehrpersonal an Schulen, Hochschulen und in der Ausbildung

 
- ausreichend qualifizierte Ausbildungsplätze im Betrieb und Übernahme der Ausgebildeten

 

"Das gesamte Bildungssystem vom Kindergarten bis zur berufsbegleitenden Weiterbildung stellt die Grundlage für Berufschancen und die selbstbestimmte Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft dar. Die Politik muss daher Bildungsarmut zurückdrängen anstatt diese durch Einsparungen und Zugangshürden zu verschärfen", fordert Frank Patta.

 

Die ersten Bevollmächtigten (v.l.n.r.): Frank Patta, Wolfgang Räschke und Detlef Kunkel

 

Wolfgang Räschke betont: "Große Hürden gibt es an den Übergängen zwischen Schule, Hochschule bzw. Ausbildung und Beruf: Endlose Praktika und Maßnahmenschleifen sowie Befristungsketten sorgen für eine prekäre Existenz. Nötig sind stattdessen ausreichend viele, qualifizierte Ausbildungsplätze im Betrieb und die anschließende Übernahme der Ausgebildeten. Besonders verschärft wird dieses Problem durch die Umstellung auf das "Turbo-Abi" und den daraus resultierenden doppelten Abiturjahrgang."

Und in Bezug auf die Studierenden: "Der derzeit eingeschlagene Hochschul-Reformprozess läuft in die falsche Richtung", kritisiert Detlef Kunkel. "Der so genannte Bologna-Prozess muss korrigiert werden. Durch die unzureichende Art der Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse steigt der Leistungsdruck an den Hochschulen. Studiengebühren müssen abgeschafft werden, denn sie zwingen die Studierenden vermehrt zu Erwerbsarbeit oder zur Finanzierung des Studiums über Kredite," so Kunkel weiter.