Rund 1.000 Jugendliche gehen für die unbefristete Übernahme auf die Straße

06.12.2011 | Salzgitter – Rund 1.000 Jugendliche sind am heutigen Dienstag für die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung in Salzgitter auf die Straße gegangen. Auszubildende der Firmen Alstom, Bosch, Funkwerk, MAN, Meyer, SMAG, Voith, VPS Salzgitter, Stoll sowie der Salzgitter Service und Technik forderten verlässliche Ausbildungs- und Berufsperspektiven und ein Ende der prekären Arbeitsverhältnisse. Dabei wurden sie von Auszubildenden von Volkswagen unterstützt.

Jugendliche protestieren in Salzgitter für Übernahme nach der Ausbildung

Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt:
"Es muss endlich Schluss damit sein, dass Jugendliche nach der Ausbildung nur befristet übernommen werden. Jugendliche benötigen unbefristete Arbeitsverhältnisse, um ihre Zukunft gestalten zu können."

Bezirksleiter Meine forderte die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie auf, endlich ihren ideologischen Elfenbeinturm zu verlassen und sich ein Beispiel an den tariflichen Regelungen zur unbefristeten Übernahme in der Stahlbranche und bei Volkswagen zu nehmen. Es sei ein Skandal, so der Bezirksleiter weiter, dass benachteiligte Jugendliche in der Metall- und Elektroindustrie kaum noch eine Chance auf einen Ausbildungsplatz hätten. "Diese Ausgrenzung nimmt die IG Metall nicht länger hin und fordert für förderungsbedürftige Jugendliche eine tariflich geregelte Einstiegsqualifizierung vor der dualen Ausbildung. Anstatt den Fachkräftemangel zu beklagen, sollten die Arbeitgeber endlich aktiv gegensteuern", so Meine.
 
Isabel Fetscher, Stellvertretende Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei MAN Truck & Bus, kritisierte ebenfalls die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber bezüglich der unbefristeten Übernahme. "Die Unternehmen schneiden sich ins eigene Fleisch. Kluge Unternehmer sorgen jetzt vor und sichern sich die gut ausgebildete Fachkräfte. Wir sind diese Fachkräfte. Das ist unsere Zukunft."
 
Hintergrund:
Die IG Metall wird in die Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie mit vier Forderungen gehen: Neben höheren Entgelten stehen die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung, faire Bedingungen für Leiharbeitsbeschäftigte und die Einstiegsqualifizierung für förderungsbedürftige Jugendliche auf der Agenda der Tarifrunde 2012.

 

(Presseinformation Nr. 61 / 2011 des  IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)