Volkswagen-Tarifkommission stimmt einstimmig für Warnstreiks

Massiver Arbeitskampf ab Anfang Dezember notwendig

22.11.2024 | Drei Tarifverhandlungen verpasste Volkswagen die Chance, den seit September eingeschlagenen Weg, der Werksschließungen und Massenentlassungen aus Sicht der Arbeitgeberseite nicht mehr ausschließt, wieder zu korrigieren.

Foto: Heiko Stumpe

Trotz mehrfacher Skizzierung der Eskalationskulisse ab Anfang Dezember sowie verhandlungsbegleitender Aktionen mit mehr als 10.000 Teilnehmenden ließ sich Volkswagen zunächst nicht von seiner Irrfahrt abbringen. Mit weitreichenden Folgen: Die Tarifkommission der IG Metall hat sich unmittelbar nach der dritten Tarifverhandlung in Wolfsburg einstimmig für Warnstreiks ab Anfang Dezember ausgesprochen. Infolgedessen wird ein Arbeitskampf folgen, der das Unternehmen massiv unter Druck setzen wird.

„Wir haben in den Tarifverhandlungen unser Gesamtkonzept erläutert und sind selbst in die Offensive gegangen. Das Unternehmen ist bereit, auf dieser Basis zu verhandeln, hält sich jedoch weiter die Möglichkeit von Werksschließungen und Massenentlassungen offen. Dies führt nun dazu, dass ein Arbeitskampf droht, den das Land in seiner Intensität lange nicht mehr gesehen haben könnte. Wir wollten diese Auseinandersetzung nicht, haben sogar umfassende Konzepte unsererseits am Verhandlungstisch präsentiert, die für uns bis an die Grenze des Machbaren gehen. Die Belegschaften an allen Standorten sind konfliktbereit. Wie lange und hart der Konflikt geführt werden muss, das hat Volkswagen am Verhandlungstisch in der Hand!“, erklärt Thorsten Gröger, IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter.

Zuletzt gab es 2021 Warnstreiks bei Volkswagen, an denen unter Pandemie-Bedingungen tausende Beschäftigte teilnahmen. Größere Warnstreikaktionen gab es 2018 im VW-Haustarifgebiet, bei denen mehr als 50.000 Kolleginnen und Kollegen die Arbeit niederlegten. Die Friedenspflicht endet am 30. November, am Folgetag wären Warnstreiks möglich.

(Pressemitteilung der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)