"Innovation am Schweißbrenner" - IG Metall veranstaltete Seminar zur industriellen Anwendung von Klebe- und Schweißtechniken bei der BMA

09.03.2007 | Für den Laien hört sich das Thema ?Industrielle Anwendung von Klebe und Schweißtechniken? zunächst wenig spannend an, für betrieblichen Insider und ExpertInnen schon. Und an ExpertInnen aus Betriebsrat, Entwicklungsabteilung und Unternehmensleitung richtet sich das Kurzseminar auch in erster Linie. Veranstaltet wird das Seminar vom IG Metall Kooperationsbüro in Zusammenarbeit mit der Projekt Region Braunschweig GmbH, der Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften und der Technologietransferstelle der TU Braunschweig, so Thilo Jahn von der Projekt Region Braunschweig GmbH. Es ist der Auftakt einer ganzen Reihe von Kurzseminaren zu betrieblichen Innovationen in unserer Region.

Prof. Dr. Klaus Dilger

Wie sich zeigen sollte, verstand es Prof. Dr. Klaus Dilger in seinem alles andere als trockenen Vortrag, bei den ZuhörerInnen Interesse zu wecken. Denn die industrielle Anwendung von Hybridschweißverfahren mit Lasern oder Plasma sowie die Nutzung von Leichtbauwerkstoffen aus Kombinationen von Metall, Keramik und Polymerschäumen hat gesamtgesellschaftliche Bedeutung: Die Entwicklung von innovativen Verfahren schafft und sichert Arbeitsplätze; neue, leichte Werkstoffe sparen Material und Gewicht und schonen so das Klima.

 

In seiner Begrüßung hatte Gastgeber Dr. Rolf Mayer, BMA Vorstand, zuvor die ernorme Bedeutung von Kooperation und Innovation für sein Unternehmen unterstrichen. Deshalb habe sich die BMA seit Anbeginn an der Kooperationsinitiative Maschinenbaum (KIM) beteiligt und freue sich, heute die TeilnehmerInnen des Seminars begrüßen zu dürfen. Erfreulich sei auch, so Mayer weiter, dass bei der BMA inzwischen wieder neue Arbeitsplätze entstünden. Er betonte zudem die lange Tradition des Unternehmens am Standort Braunschweig: 1853 wurde am selben Ort mit der Herstellung von Eisenbahnausrüstung begonnen, später verlagerte sich die BMA auf den Bau von Anlagen für die Verarbeitung von Rohstoffen, z.B. Zuckerrüben. Und für die Zukunft sieht Mayer große Potentiale hinsichtlich nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung.

 

Für die IG Metall machte Johannes Katzan deutlich, dass es um den Zusammenhang von Forschung, Innovation und Kooperation in der Region gehe. Nur wenn Betriebsräte, UnternehmerInnen und ForscherInnen gemeinsam neue Verfahren entwickeln, kann eine sozial und ökologisch nachhaltige Produktion entstehen. Deshalb engagiert sich die Gewerkschaft mit einem Seminar wie diesem, um regionale Netzwerke aufzubauen und zu stärken. Ziel ist es, den Forschungsstandort Braunschweig und den Industriestandort Braunschweig enger miteinander zu verzahnen: Zwar arbeiten viele AbsolventInnen bei hiesigen Unternehmen, viele industrielle Forschungsaufträge gingen jedoch an Hochschulen außerhalb der Region. Durch die gezielte Vermittlung von Praktika und Diplomarbeiten für Studierende und die gemeinsame Arbeit von Unternehmen und Instituten an innovativen Projekten kann die regionale Kooperation intensiviert werden.

 

 

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