Peine. Unmittelbar vor dem Tor 5 der Peiner Träger GmbH am Herner Platz wollen die Stahlarbeiter am Mittwoch, den 7. Februar zwischen 12.30 und 14.30 Uhr den bundesweit ersten Betriebsfriedhof eröffnen. Zwei große Hinweisschilder mit der Aufschrift Betriebsfriedhof und 100 Holzkreuze wollen die Stahlarbeiter als Mahnung gegen die Anhebung des Renteneintrittsalter auf 67 Jahre auf dem Vorplatz einschlagen. Um 12.30 Uhr wird die Protestveranstaltung mit einem Trauerzug eröffnet. Symbolisch wird ein Kollege im offenen Sarg aus dem Werkstor zur Bestattung auf dem Betriebsfriedhof getragen.

"Wir wollen uns damit den bundesweiten Protest gegen die Rente mit 67 anschließen", erläuterte Matthias Wilhelm von der IG Metall Peine. Er kann es nicht akzeptieren, dass die Bundestagsabgeordneten der Regierungsparteien bei ihren Betriebsbesuchen - Land auf, Land ab und auch hier in Peine festgestellt haben, dass man an diesen Arbeitsplätzen nicht bis 67 arbeiten kann, aber dass die Abgeordneten dennoch an dem Vorhaben Rente mit 67 festhalten. "Muss es denn erst wirklich soweit kommen, dass die Kollegen beim Arbeiten umfallen und wir sie im Sarg aus den Betrieben gleich zu ihrer Beisetzung heraus tragen?" fragt Wilhelm.

Bereits heute erreicht nur jeder fünfte Erwerbstätige den Renteneintritt mit 65 Jahren, die hohen Belastungen zwingen die Beschäftigten zum vorzeitigen Ausstieg. Und das viele von denen die vorzeitig ausscheiden wirklich angeschlagen sind, sieht man zum Beispiel daran, dass Altersteilzeitler zwar noch ihre aktive Phase im Betrieb erleben, aber nicht häufig während der passiven Phase versterben und nicht mal mehr die Altersrente erreichen.

Eine weitere Protestveranstaltung findet am Freitag, den 9. Februar 2007 um 13.30 Uhr vor dem Werkstor der Peiner Umformtechnik, Woltorfer Staße in Peine statt.

Mehr Informationen:

Bildergalerie zur der Aktion in Peine auf den Internetseiten der IG Metall Salzgitter

Mehr Informationen zur IGM-Kampagne gegen die "Rente mit 67" und für die Fortführung der Altersteilzeit beim IG Metall-Bezirk Nds/LSA