Einigung in Tarifverhandlung Metall- udn Elektroindustrie: Pilotabschluss wird für Niedersachsen übernommen

19.02.2018 | Hannover – Die heutige, vierte Tarifverhandlung der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie hat zu einem Ergebnis geführt: die Übernahme des Verhandlungsergebnisses aus dem Pilotbezirk Baden-Württemberg wurde vereinbart.

4. Verhandlungsrunde zwischen IG Metall und Arbeitgebern, Foto: Heiko Stumpe.

Die Einigung gilt bis 31. März 2020 und umfasst unter anderem:

  • eine Einmalzahlung von 100 Euro für März 2018,
  • eine Erhöhung der Tarifentgelte von 4,3 Prozent ab April 2018,
  • ein individueller Anspruch auf befristete Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche für bis zu zwei Jahre, inklusive eines Rückkehrrechts auf eine Vollzeitstelle von 35 Stunden,
  • die Einführung eines tariflichen Zusatzgeldes von 27,5 Prozent eines Monatsentgeltes pro Jahr sowie eines tarifdynamischen Festbetrages von 400 Euro, beides erstmals im Juli 2019 gezahlt,
  • die Wahloption für Beschäftigte, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, acht zusätzliche freie Tage anstelle des tariflichen Zusatzgeldes zu wählen, wobei davon zwei Tage als Zuschuss des Arbeitgebers gewährt werden.  

Bezirksleiter und Verhandlungsführer Thorsten Gröger begrüßt den heutigen Tarifabschluss: „Hier ist ein außerordentlich umfassender Tarifabschluss gelungen: beim Entgelt und bei der Arbeitszeit. Darüber können die Beschäftigten sich sehr freuen. Der Abschluss führt zu einem deutlichen Plus beim Lohn. Die Wahloption und der Anspruch auf verkürzte Vollzeit bedeuten nicht weniger als einen tariflich verbrieften Wandel der Arbeitszeitkultur. Künftig begegnet Flexibilität den Beschäftigten nicht mehr nur als Anforderung zeitlicher Verfügbarkeit. Nun steht auch ein tarifliches Instrument zur Verfügung, den eigenen zeitlichen Bedürfnissen in der Arbeitswelt Geltung zu verschaffen.“  

 

(Presseinformation des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)