30.01.2003 | Die Bevollmächtigten der IG Metall Verwaltungsstellen Braunschweig, Peine, Salzgitter und Wolfsburg erklären gemeinsam für die IG Metall Kooperation Südostniedersachsen.
- Das Projekt Großraum Braunschweig verträgt keinen weiteren Aufschub, da die Probleme in der Region ohne konzertiertes Handeln größer und nicht kleiner werden. Die monatlichen Arbeitslosenzahlen zeigen eindeutig, wie notwendig zukunftweisende Arbeitsplätze in der Region sind, um den Strukturwandel zu bewältigen.
- In Abstimmung mit den Akteuren der Wirtschaft, der Kommunen und der Gewerkschaften hat die Landesregierung das Fundament für das "Projekt Großraum Braunschweig" gelegt. Jetzt geht es darum, von der Diskussion der Formen der Zusammenarbeit zur konkreten Arbeit an neuen Arbeitsplätzen für die Region zu kommen.
- Die IG Metall, die zusammen mit dem DGB seit April 2002 entscheidend zum Start des Projektes Großraum Braunschweig beigetragen hat, wird nicht akzeptieren, wenn der Impuls für die Region aufgrund von Streitigkeiten über die Zusammensetzung von Gremien verpufft und sich der Beginn der Suche nach Zukunftsbranchen und Zukunftsprojekten dadurch immer weiter verschiebt.
Die IG Metall sieht folgende Punkte als entscheidend zur zügigen Umsetzung des "Projektes Großraum Braunschweig" an:
1. Die Diskussion darf nicht unter parteilpolitischen, sondern muss unter regionalpolitischen Gesichtspunkten geführt werden, wenn zukunftweisende Lösungen für Arbeit in der Region eine Chance haben sollen.
2. Der Prozess muss im Konsens stattfinden. Keiner der beteiligten Partner darf für sich ein Mehr an Mitsprache reklamieren, als er den anderen zubilligt. Es kann bei diesem Projekt nicht um "Kirchturmspolitik" gehen. Entscheidend ist eine Koalition derjenigen, die guten Willens sind für die Region eine wirtschaftliche Zukunftsperspektive zu entwickeln.
3. Zweifellos bedarf es für die Steuerung des Projektes einer Lenkungsgruppe, welche die inhaltlichen Vorgaben diskutiert und die Arbeitsstruktur festlegt. Gerade für die Lenkungsgruppe ist die Entscheidungsfindung im Konsens entscheidend, damit die ambitionierten Ideen möglichst vieler regionaler Akteure zur Geltung kommen können. Nur so ist ein Prozess mit der Region und nicht gegen die Region gestaltbar. In der Lenkungsgruppe müssen die Protagonisten für die Umsetzung des ?Projektes Großraum Braunschweig? zusammenarbeiten.
Dies bedeutet Teilhabe der Wirtschaft, der Kommunen, des Landes Niedersachsen, der Gewerkschaften und der Wissenschaft.
Nur wenn die Beteiligten sich als Protagonisten begreifen und eigenständig Netzwerke zu Zukunftsbranchen ins Leben rufen oder unterstützen, ist dem Projekt ein Erfolg gewiss.Die IG Metall wird ihre bisherigen Aktivitäten zur Vernetzung im Verbund mit anderen Akteuren fortsetzen (z.B. Maschinenbau, Finanzdienstleistungen, Recyclingindustrie, Biotechnologie, Lieferantenpark).Dieser Lenkungsausschuss muss umgehend mit seiner Arbeit beginnen, damit nicht weitere Zeit ungenutzt für die Region verstreicht.
4. Die IG Metall fordert alle Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen der Region auf, schnellstmöglich mit der Arbeit im "Projekt Großraum Braunschweig" zu beginnen, damit die Sicherung von Arbeit und Lebensqualität in der Region nicht weiter auf die lange Bank geschoben wird.
5. Die IG Metall und die betrieblichen Arbeitnehmervertreter werden diesen Prozess nach Kräften unterstützen und mit eigenem Personal zum Erfolg verhelfen.
Wir setzen auf den Gestaltungs- und Handlungswillen der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der Region.
Braunschweig, 30. Januar 2003
Udo Klitzke, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig
Uwe Himmelstoß, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Peine
Wolfgang Räschke, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter
Wolfgang Schulz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg