Die IG Metall macht eine Befragung - warum denn das?

04.01.2017 | Wir als IG Metall wollen die Arbeitswelt gestalten, sicher, gerecht und selbstbestimmt. Um das gut machen zu können und um die Wünsche der Beschäftigten aufgreifen zu können, fragen wir Mitglieder und Nichtmitglieder, wo ihnen der Schuh drückt. Wieso, weshalb, warum - hier gibt es die Antworten.

Die Arbeitswelt gestalten - das ist nötig, denn Alltag ist für viele: Flexible Arbeitszeit mit kurzfristigen Änderungen, ständigem längeren Arbeiten, permanenter Erreichbarkeit - der Zugriff des Arbeitgebers auf die Arbeits- und Lebenszeit wird umfassend.

 

Kernanliegen unserer Arbeitszeitkampagne ist deshalb das Bedürfnis der Beschäftigten nach Arbeitszeiten, die planbar und stärker durch sie selbst beeinflussbar sind. Mit einer bundesweiten Befragung, die wir ab Mitte Januar starten, wollen wir wissen, was Beschäftigte bewegt - um unsere Arbeit auf die Ansprüche und Bedürfnisse der Beschäftigten auszurichten. Das können wir nur, wenn möglichst viele Beschäftigte, Mitglieder und Nichtmitglieder, mitmachen.

 

Um was geht es konkret? Was wird gefragt?

Überstunden, Schichtpläne, Vereinbarkeit - wo drückt der Schuh? Bildung, Infrastruktur, Rente - wo muss die Politik handeln? Das wollen wir von Ihnen wissen. Unsere Befragung wird zwei Schwerpunkte haben. Erster Schwerpunkt ist das Thema Arbeitszeit. Uns interessiert vor allem, welche Erfahrungen Sie momentan mit Ihren Arbeitszeiten machem, wo es hakt und was Sie sich wünschen. Die Ergebnisse werden betrieblich, regional, nach einzelnen Branchen und bundesweit ausgewertet. Damit wird die Arbeitszeitkampagne noch stärker betrieblich verankert. Im Jahr der Bundestagswahl legen wir zudem einen zweiten Schwerpunkt auf allgemeine politische Themen. Mit den Ergebnissen dieses Befragungsteils werden wir unsere Vorstellungen für eine arbeitnehmerorientierte Politik, für einen Sozialstaat 4.0, öffentlich bekräftigen und uns mit diesem Votum der Beschäftigten stark und glaubwürdig in den Bundestagswahlkampf einbringen.

 

Gab es nicht schon eine Befragung der IG Metall? Wann war denn die letzte?

Die letzte bundesweite Befragung haben wir 2013 durchgeführt. Sie war ein großer Erfolg. Mehr als eine halbe Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben damals teilgenommen. Damit wurde die Beschäftigtenbefragung der IG Metall die umfangreichste und größte in Deutschland. Sie hat dazu beigetragen, Arbeitswelt und Politik zu verändern: Mindestlohn und Rente mit 63 beispielsweise konnten nur durch den Druck der Beschäftigten erreicht werden. Werkverträge und Leiharbeit wurden stärker reguliert - auch das war 2013 eine Forderung der Befragten.

 

Wann startet die Befragung?

 

Die erste Stufe ist bereits erfolgreich abgeschlossen. Zur Vorbereitung unserer bundesweiten Beschäftigtenbefragung fand im November 2016 eine Betriebsrätebefragung zur Arbeitszeit statt. Die Ergebnisse werden derzeit aufbereitet. In der späteren Gesamtauswertung ermöglichen sie einen umfassenden, detaillierten Blick auch auf betriebliche Eigenheiten wie etwa Schichtarbeit. Unsere zentrale Befragung findet vom 16. Januar bis 26. Februar 2017 statt.

 

Wie wird das alles organisiert?

 

Die Fragebögen werden mit einem erläuternden Text, einer Art Bedienungsanleitung, in die Betriebe geliefert. Bundesweit nehmen rund 13 700 Betriebe an der Befragung teil. Es werden Fragebögen in die Betriebe geschickt und der Februarausgabe der metallzeitung beigelegt. Die ausgefüllten Fragebögen werden dann von der Geschäftsstelle oder direkt aus den Betrieben an den Dienstleister geschickt, der die Erfassung vornimmt. Ganz wichtig: Bitte ausschließlich Fragebögen schicken, keine sonstigen Briefe oder Ähnliches an die Postfachadresse.

 

Kann jeder einen Fragebogen ausfüllen?

 

Ja. Alle Beschäftigten können teilnehmen, Mitglieder und Nichtmitglieder in allen Branchen des Zuständigkeitsbereichs der IG Metall. Mitglieder, die nicht im Betrieb befragt werden, sowie Mitglieder auf Sammelnummern und Beschäftigte in Leiharbeit erhalten den Fragebogen als Beilage zur Februarausgabe der metallzeitung. Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitslose erhalten eine Kurzversion des Fragebogens ebenfalls in der Februarausgabe der metallzeitung. Schüler und Studenten erhalten per E-Mail eine Einladung zur Onlineteilnahme.

 

Was muss ich tun?

 

Im Betrieb wird die Befragung durch ehren- und hauptamtliche Aktive durchgeführt. Sie planen Aktionen vor Ort, gehen auf die Beschäftigten zu, verteilen die Fragebögen und sammeln sie wieder ein. Den Fragebogen bitte im beiliegenden Rückumschlag bis zum 26. Februar 2017 beim Betriebsrat abgeben oder zurücksenden. Die Postfachadresse steht auf jedem Fragebogen. Für alle, die nicht in einem Betrieb sind - einfach den Fragebogen ausfüllen, der in der Februar-Ausgabe der metallzeitung liegt. Und, keine Sorge: Das ist nicht kompliziert!

 

Kann ich auch online teilnehmen?

Sie können den Fragebogen auch online ausfüllen, und zwar ab dem 16. Januar 2017 unter: igmetall.de/befragung2017. Bitte halten Sie dafür Ihre Betriebskennung bereit. Sie finden diese rechts oben auf dem Fragebogen. Online steht Ihnen der Fragebogen auch in weiteren Sprachen zur Verfügung.

 

Gibt es dieses Mal eine Spendenaktion?

 

Ja. Für jeden ausgefüllten Fragebogen spendet die IG Metall einen Euro für ein soziales Projekt in Ihrer Region. Welches Projekt die Spende erhält, wird vor Ort von den IG Metall-Geschäftsstellen entschieden.

 

Sind meine Angaben anonym und meine Daten sicher?

Selbstverständlich sind Datenschutz und Anonymität sichergestellt. Rückschlüsse auf Personen sind ausgeschlossen. Mit der im Fragebogen aufgedruckten Betriebskennung ist eine betriebliche Auswertung möglich - wenn die Beteiligung groß genug ist. Diese Auswertung erhält die zuständige Geschäftsstelle vor Ort.

 

Wann gibt es die Ergebnisse?

Erste bundesweite Ergebnisse werden digital aufbereitet und voraussichtlich Ende April 2017 zur Verfügung stehen.

Anmerkungen und Fragen zur Umfrage an: befragung2017don't want spam(at)igmetall.de