Arbeitsniederlegung bei MAN und Neoman

19.12.2007 | Salzgitter. - 19.12.2007 Für 90 Minuten legten die Beschäftigten der Früh- und Normalschicht heute die Arbeit nieder und nahmen an einer Informationsveranstaltung der IG Metall Betriebsräte teil.

Um 11:40 Uhr wurde die Verhandlung über einen ?Tarifvertrages zur Standort und Beschäftigungssicherung? für die Beschäftigten der beiden Betriebe unterbrochen. Alle Beschäftigten kamen an einem zentralen Ort in der Produktion zusammen, wo die IG Metall Tarifkommission, bestehend aus Mitgliedern der beiden Betriebsratsgremien, Horst Ludewig (IG Metall Salzgitter) und Martina Manthey (IG Metall Bezirksleitung) den Beschäftigten den aktuellen Stand und Verlauf der Verhandlungen schilderten.

 

Die Verhandlungen, die erst durch die öffentliche Betriebsversammlung, am 07. September 2007, am Werkstor von Neoman Bus möglich wurden, sind ins Stocken geraten. Am 07. September waren auch der Ministerpräsident Christian Wulf und der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel anwesend und haben die Geschäftsleitung  zu Verhandlungen aufgefordert. Durch diesen Öffentlichen Druck konnte die Geschäftsleitung zu konstruktiven Gesprächen und ersten Zusicherungen bewegt werden.

 

Doch die Geschäftsleitung scheint von den getroffenen Zusagen Stück für Stück abrücken zu wollen. Die zentrale Zusage des Vorstandes war, dass es Ersatzarbeitsplätze für die Beschäftigten geben wird, doch zur Zeit gibt es keine belastbaren Zusagen für die nächsten Jahre am Standort Salzgitter mehr. Die geplante Chassisproduktion der Busfertigung soll ihre Zuwächse teilweise in einen geplanten Werk in Indien realisieren. Die LKW Produktion soll überwiegend in München und Krakau stattfinden. Mit diesen Konzepten der Geschäftsleitung ist es fragwürdig, ob genügend Arbeit am Standort Salzgitter verbleibt, um allen Beschäftigten weiterhin einen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen.

 

Von der bereits vereinbarten Regelung zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen wollte die Geschäftsleitung ebenfalls Abstand nehmen. Dies konnte am heutigen Abend nur durch Androhung massiver Arbeitskampfmaßnahmen verhindert werden.

 

Für die Beschäftigten, die Aufgrund der Umstrukturierung eine andere Arbeit zugewiesen bekommen und mit einer Verdienstminderung konfrontiert werden, sollen mit einer Regelung zur Verdienstsicherung abgespeist werden, die die Schlechteste im Konzern wäre. 

 

Durch die Informationsveranstaltung für die Früh- und Normalschicht entstanden rund zwei Stunden Produktionsausfall. Eine weitere Informationsveranstaltung dieser Größenordnung wird es ebenfalls für die Beschäftigten in der Spätschicht geben.